Für jede und jeden an Covid-19 Verstorbene/n soll an Silvester in der Schweiz eine Kerze leuchten. | © Dr. Stephan Barth/pixelio.de
Für jede und jeden an Covid-19 Verstorbene/n soll an Silvester in der Schweiz eine Kerze leuchten. | © Dr. Stephan Barth/pixelio.de
30.11.2020 – Aktuell

#LichtInDerTrauer: Wer hilft mit?

Aufruf zu einem dezentralen schweizweiten Gedenken für die an Covid-19 Verstorbenen

Die Initiantinnen und Initianten der Aktion #LichtInDerTrauer suchen 100 Orte in der Schweiz, an denen am Silvesterabend je 50 Kerzen für die an Covid-19 Verstorbenen entzündet werden können.

In den zurückliegenden Tagen hat die Zahl der Verstorbenen aufgrund von Covid-19 in der Schweiz die Höhe von 3500 überschritten (das sind mehr als doppelt so viele Menschen, wie in einem Jahr durchschnittlich an Grippe sterben). In den Medienmitteilungen des Bundes sind die Verstorbenen in der Regel eine Zahl, mehr nicht. Trauer und Abschied werden durch die Umstände erschwert, und von einem öffentlichen Gedenken ist bisher nicht die Rede. Allerdings wäre es aufgrund der Einschränkungen auch schwierig, eine Gedenkfeier für die Verstorbenen durchzuführen.

100 mal 50 Kerzen

Die Initiantinnen und Initianten der Aktion #LichtInDerTrauer suchen deshalb 100 Orte in der Schweiz, an denen am Silvestertag um 17 Uhr je ca. 50 Kerzen für die bis dahin zu befürchtenden etwa 5000 Verstorbenen angezündet werden. Das können Kirchen, Moscheen, Synagogen, Gemeinde- oder Rathäuser sein. Diese angezündeten Kerzen sollen fotografiert und die Fotos veröffentlicht werden. Zugleich lädt die Aktion alle dazu ein, daheim eine Kerze ins Fenster zu stellen.

Die Orte sollen an eine zentrale Adresse gemeldet werden und sie werden publiziert. In den sozialen Medien wird die Aktion unter dem Hashtag #LichtInDerTrauer bekannt gemacht. Wie der jeweilige Anlass gestaltet wird, soll den Durchführenden freigestellt sein. Ob eine einzelne Person einfach 50 Kerzen anzündet und ein Foto macht; ob zu einer Andacht eingeladen wird im Rahmen des Möglichen; ob Musiker/innen engagiert werden, all das steht im Ermessen derjenigen, die am jeweiligen Ort verantwortlich sind.

Aufruf zum Melden bis am 21. Dezember

Die Initiantinnen bitten darum, diesen Aufruf weiterzuverbreiten und die Bereitschaft, sich am Gedenken zu beteiligen, bis zum 21. Dezember an dorothee.becker@rkk-bs.ch zu melden. Spätestens am 28. Dezember werden sie die genaue Anzahl der anzuzündenden Kerzen mitteilen. «Wir sind zuversichtlich, dass sich 100 Orte finden, um denjenigen, die in den letzten Monaten kaum wahrgenommen wurden, ein würdiges Gedenken zu bereiten. Und mögen die Lichter, die wir anzünden, ein wenig Licht in die Dunkelheit der Trauer bringen», scheiben Dorothee Becker, Gemeindeleiterin der Pfarrei St. Franziskus, Riehen, und Jan Bergauer, katholischer Theologiestudent, Untervaz GR.

Mitunterzeichnende der Aktion #LichtInDerTrauer sind Michael Bangert, Pfarrer, Christkatholische Kirche Basel-Stadt; Désirée Bergauer, reformierte Pfarrerin, Untervaz GR; Sarah Biotti, Leitung Spezialseelsorge, RKK Basel-Stadt; Monika Hungerbühler, Co-Leiterin Offene Kirche Elisabethen, Basel-Stadt; Frank Lorenz, Co-Leiter Offene Kirche Elisabethen, Basel-Stadt, und Michael Wiesmann, reformierter Pfarrer, Vizedekan und Synodaler, Buchs ZH.

kh