Gottesdienst in Gebärdensprache. | © www.gehoerlosenseelsorge-sg.ch
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17.11.2021 – Aktuell

Gehörlosenseelsorge Nordwestschweiz neu aufgestellt

Ökumenische Seelsorgestelle von acht reformierten und katholischen Landeskirchen

Die ökumenische Gehörlosenseelsorge Nordwestschweiz ist für vier Kantone zuständig. Nicht mehr dabei ist der Kanton Bern, dafür neu der Kanton Aargau.

Seit dem 1. August betreut die Gehörlosenseelsorge Nordwestschweiz ein anderes Gebiet. Bisher war sie für die Kantone Bern, Solothurn, Basel-Stadt und Basel-Landschaft zuständig; nun ist Bern ausgeschieden, dafür ist neu der Kanton Aargau mit im Boot. Die ökumenische Stelle wird getragen von acht römisch-katholischen und reformierten Landeskirchen in den vier Kantonen. «Diese mutige und ökumenisch weitgreifende Massnahme führt einen Schritt weiter auf dem Weg der Inklusion und zu einem Verständnis von Kirche als Teilhabe aller an der Vision des Reich Gottes», schreibt die Römisch-Katholische Landeskirche Aargau in einer Medienmitteilung.

Weiterhin nicht an der Stelle beteiligt ist die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt. Im Kanton Solothurn sind wie bisher zwei reformierte Körperschaften dabei, die Evangelisch-reformierte Kirche Kanton Solothurn (für Dorneck-Thierstein, Olten-Gösgen und Thal-Gäu) und die Evangelisch-reformierte Bezirkssynode Solothurn der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn (für Solothurn-Lebern und Bucheggberg-Wasseramt).

Katholische Seelsorgestelle vakant

Bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Sommer betreute der römisch-katholische Seelsorger Felix Weder die ökumenische Gehörlosenseelsorge Nordwestschweiz in einem Pensum von 80 Prozent. Im neu umschriebenen Gebiet bleibt das Seelsorgepensum bei 80 Prozent, nun aber aufgeteilt auf je eine reformierte und katholische 40-Prozent-Stelle. Hinzu kommt neu ein 15-Prozent-Pensum für die Administration.

Reformierte Gehörlosenseelsorgerin ist die schon bisher im Aargau tätige Pfarrerin Anita Kohler in Aarau, die katholische Seelsorgestelle konnte bisher noch nicht besetzt werden. «Wir sind engagiert und kreativ daran, diese möglichst bald besetzen zu können», teilte Hans Niggeli, Leiter der Fachstelle Spezialseelsorge der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, auf Anfrage gegenüber «Kirche heute» mit. Um die wichtigsten Bedürfnisse abdecken zu können, habe Anita Kohler ihr Pensum auf 50 Prozent erhöht.

Verwaltung und Finanzierung

Die administrative Verwaltung liegt seit dem 1. August neu bei der Römisch-katholischen Landeskirche Aargau, der nach Mitgliederzahlen grössten Vertragspartnerin. Finanziell leistet jede der acht beteiligten Landeskirchen einen Sockelbeitrag von 10’000 Franken, alle weiteren Kosten werden entsprechend den Mitgliederzahlen getragen:

Römisch-Katholische Landeskirche Kanton Aargau 30,7 %
Evangelisch-reformierte Landeskirche Kanton Aargau 23,0 %
Evangelisch-reformierte Landeskirche Kanton Basel-Landschaft 12,2 %
Römisch-katholische Synode Kanton Solothurn 12,2 %
Römisch-katholische Landeskirche Kanton Basel-Landschaft 10,2 %
Reformierte Bezirkssynode Solothurn 4,5 %
Evangelisch-reformierte Kirche Kanton Solothurn 3,7 %
Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt 3,5 %.

Christian von Arx