Der Pizolgletscher im Jahr 2013. | © zVg.
Der Pizolgletscher im Jahr 2013. | © zVg.
27.08.2019 – Aktuell

In Schwarz zum Pizolgletscher

Gedenkfeier für toten Gletscher am 22. September

«Der Pizolgletscher ist nicht mehr zu retten», sagt Stefan Salzmann vom katholischen Hilfswerk Fastenopfer. Teilnehmende an der Gedenkfeier am 22. September sind aufgefordert, zu den Wanderschuhen Trauerkleidung zu tragen.

Wissenschaftlich gesehen sei der Pizolgletscher bereits tot, hält Stefan Salzmann, bei Fastenopfer für den Bereich Energie und Klimagerechtigkeit zuständig, fest. Fotos des Gletschers aus den Jahren 2006 und 2018 zeigen, dass der grösste Teil des Eisstroms in wenigen Jahren geschmolzen ist. Mit der Gedenkfeier vor Ort wollen die Organisatoren ein Zeichen setzen, «dass wir jetzt etwas gegen den Klimawandel tun müssen». Jetzt gehe es auch um die Bewahrung der Schöpfung.

Ein Zusammenhang mit der Zeremonie für den für tot erklärten isländischen Gletscher Okjökull besteht nicht. «Wir planen den Anlass seit Mai. Wir wussten nicht, dass in Island etwas Ähnliches stattfinden wird», sagte der Kampagnen-Koordinator von Fastenopfer und Brot für alle, Mischa von Arb, gegenüber dem Online-Portal Bluewin.

Das Schmelzen des Pizolgletschers stehe stellvertretend für andere lokale Auswirkungen des Klimawandels, etwa Dürren und Fluten in Laos, wo Partnerorganisationen von Fastenopfer tätig sind, die Menschen in ihrer Existenz bedrohen, sagt Salzmann weiter. Der Flyer zur Gedenkfeier ist schwarz umrandet wie eine Todesanzeige, und es wird darum gebeten, in Trauerkleidung zu erscheinen.

Geplant ist eine dreiteilige Feier: Matthias Huss, Glaziologe an der ETH Zürich, wird aus wissenschaftlicher Sicht einen Input geben, ausserdem wird Khonemany Innoukham, Fastenopfer-Koordinatorin aus Laos, darüber sprechen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf ihr Land hat. Eric Petrini, Pfarreiseelsorger in Mels, wird die Feier «von der geistlichen Seite her» begleiten.

Zu den Organisatoren gehören nebst Fastenopfer dessen evangelisches Pendant «Brot für alle», der Verein Kirche und Umwelt (Oeku), Greenpeace sowie die Gletscher- und die Alpeninitiative.

kath.ch / kh