Das Leitungsgremium des Pastoralraums Leimental, die Strategiegruppe (von links): Jutta Achhammer, Niggi Kümmerli, Pastoralraumleiterin Elke Kreiselmeyer, Roger Schmidlin, Carmela Engeler, Bernhard Engeler, Ingrid Schnell, Ralf Kreiselmeyer; auf dem Bild fehlt Carsten Gross. | © Rita Kümmerli
Das Leitungsgremium des Pastoralraums Leimental, die Strategiegruppe (von links): Jutta Achhammer, Niggi Kümmerli, Pastoralraumleiterin Elke Kreiselmeyer, Roger Schmidlin, Carmela Engeler, Bernhard Engeler, Ingrid Schnell, Ralf Kreiselmeyer; auf dem Bild fehlt Carsten Gross. | © Rita Kümmerli
07.02.2019 – Aktuell

Einen Pastoralraum wollten sie nicht

Ab dem 10. Februar bilden vier Pfarreien den Pastoralraum Leimental

Am 10. Februar errichtet Bischof Felix Gmür in Oberwil den Pastoralraum Leimental. Es ist der sechste von sieben Pastoralräumen im Baselbiet, ausstehend ist im Kanton nur noch der Raum Am Blauen.

 

«Wir waren uns einig, dass wir den Pastoralraum gar nicht möchten»: So direkt erklärt die Projektleiterin Elke Kreiselmeyer den Grund, warum das Leimental dem ersten Pastoralraum im Baselbiet mehr als fünf Jahre hinterherhinkt. «Die Stärke der katholischen Kirche sehen wir in der lokalen Präsenz vor Ort, in den Ortskirchen.» Die Bereitschaft, der Kirche die Treue zu halten, hänge davon ab, ob die Menschen je einen positiven Kontakt zu Kirchenmitarbeitenden erlebt hätten.

Diese kritische Einstellung sei immer noch da, räumt die zukünftige Pastoralraumleiterin ein. Dennoch freut sie sich auf die Errichtung: Der Prozess habe Positives in Bewegung gebracht und Kontakte ermöglicht, die vorher nicht bestanden. «Es ist ein Bewusstsein gewachsen, dass nebenan auch jemand an der Arbeit ist.» An den öffentlichen Informationsabenden sei als eine Stärke des Pastoralraums genannt worden, dass man jetzt «ohne schlechtes Gewissen auch mal an einen Anlass in einer anderen Pfarrei geht».

Der Pastoralraum umfasst vier Pfarreien: Binningen-Bottmingen, Ettingen, Oberwil und Therwil/Biel-Benken. Die sechs politischen Gemeinden zählen zusammen 52 000 Einwohner, davon 13 500 katholische (26 Prozent). Die vier Pfarreien würden sich in ihren Voraussetzungen, aber auch kirchenpolitisch deutlich unterscheiden, erklärt die Pastoralraumleiterin: «Wir sind eine bunte Truppe.» Das möchte sie auch so bewahren. Die Vielfalt sieht sie als grosse Stärke der katholischen Kirche.

Der Pastoralraum trägt dem Rechnung, indem er weiterhin eine eigene Leitung für jede Pfarrei vorsieht. Die bisherige Projektgruppe wird nun, erweitert um drei Frauen, zur Strategiegruppe des Pastoralraums Leimental. Zusammen mit Pastoralraumleiterin Elke Kreiselmeyer (Therwil) gehören diesem Leitungsgremium an: Jutta Achhammer (Theologin Therwil/Biel-Benken, Ressort Katechese), Bernhard Engeler (Gemeindeleiter Oberwil), Carmela Engeler (Religionspädagogin Oberwil, Ressort Familie), Carsten Gross (am 23. Januar neu gewählter Gemeindeleiter von Binningen-Bottmingen, Stellenantritt am 1. Mai), Ralf Kreiselmeyer (Gemeindeleiter Therwil/Biel-Benken), Niggi Kümmerli (Jugendarbeiter Ettingen, Ressort Jugend), Roger Schmidlin (Leitender Priester Pastoralraum und Pfarrer Ettingen) und Ingrid Schnell (Theologin Binningen-Bottmingen, Ressort Erwachsenenbildung/Senioren).

Der Festgottesdient zur Errichtung des Pastoralraums mit dem Bischof von Basel, Felix Gmür, findet am kommenden Sonntag, 10. Februar, um 10 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul in Oberwil statt. Bei einem «Kinder­evangelium» während des Wortgottesdienstes im Pfarreiheim lernen Kinder auf kindgerechte Weise das Evangelium des Tages verstehen. Nach dem Gottesdienst besteht beim Apéro riche die Möglichkeit, die archäologisch sehenswerte Krypta zu besichtigen, einen Ort, der eine ungebrochene Kulttradition seit der römischen Zeit aufweist.

Christian von Arx