Auf der Wiese der katholischen Kirche Sissach spielte die JuBla-Schar mit Kindern und Jugendlichen unter anderem Brennball. | © Christian von Arx
Auf der Wiese der katholischen Kirche Sissach spielte die JuBla-Schar mit Kindern und Jugendlichen unter anderem Brennball. | © Christian von Arx
31.05.2021 – Aktuell

Hoffnungsvoller Ausbruch aus der Corona-Tristesse

Kirche ist … jung, alt, witzig, peppig, bunt: Überraschende Vielfalt der Attraktionen

Am Abend und in den ersten Nachtstunden von Freitag, 28. Mai, fand in acht Kantonen die Lange Nacht der Kirchen statt. Im Baselbiet wars eine gelungene Premiere.

Bunte Ballone weisen den Weg zur römisch-katholischen Kirche Peter und Paul in Oberwil. Auf dem Turm des Gotteshauses klappert ein Storch, und über allem wölbt sich ein überwiegend blauer Himmel. Petrus hat wunderbares Wetter organisiert, sodass die durch die bunten Glasfenster einfallende Sonne das Innenleben der Kirche zur Geltung bringen kann. In der Langen Nacht der Kirchen stand in Oberwil eine Reise in die lange Vergangenheit auf dem Programm.

Die (dreimal durchgeführte) Führung unter dem Titel «Vom römischen Tempel bis Hans Arp» war eine von weit über tausend Veranstaltungen, die am 28. Mai in acht Kantonen stattfanden. Für das Baselbiet war die Lange Nacht der Kirchen eine Premiere, und die Pandemie sorgte für zusätzliche Unsicherheit. Unter diesen Vorzeichen ist es verständlich, dass sich viele Pfarreien gegen eine Teilnahme oder für ein schlankes Angebot entschieden, zugleich aber auch beeindruckend, was die Mutigen auf die Beine stellten.

Labyrinth als Stärkung

Kirchen wurden an vielen Orten zur Konzerthalle für die unterschiedlichste Musik oder auch zum Kinosaal. In Aesch haben Firmandinnen und Firmanden mit rund 400 Kerzen vor der Kirche ein Labyrinth gestaltet. Der Brunnen in der Mitte stellt die Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen dar. Das Labyrinth wolle zu einer inneren Sammlung im Zentrum und zu einer Stärkung für den Alltag führen, hiess es in den Pfarreinachrichten.

Das passt gut zur Langen Nacht der Kirchen, die als ein Zeichen der Hoffnung angekündigt wurde.

Ins Gespräch kommen

«Wir erhoffen uns Kontakte: Dass wir mit Leuten ins Gespräch kommen, die wir sonst nicht kennenlernen würden.» Das sagte Liestals Gemeindeleiter Peter Messingschlager auf die Frage nach dem möglichen «Gewinn» der Langen Nacht der Kirchen. Solche Erfahrungen macht Liestal schon mit dem «Jurtensommer»: Dort stellt die Pfarrei Bruder Klaus alljährlich Interessierten ihre einladende Infrastruktur für Aktivitäten zur Verfügung. Bei der Arbeit helfen auch Leute mit, die nicht zur Pfarrei gehören.

Die erste Lange Nacht der Kirchen in Baselland vom 28. Mai fühlte sich wie eine Erlösung an: Sich endlich wieder treffen, einen Anlass besuchen, zusammen reden, singen, essen! Es wurde eine Maiandacht der besonderen Art. Unsere Bilder aus Allschwil, Aesch, Liestal, Oberwil und Sissach geben einen kleinen Eindruck von den Angeboten der Baselbieter Kirchen. Krypta-Führung, Kirchturmsteigen, eine biblische Pantomimen-Predigt und Orgelklänge gehörten ebenso dazu wie Schlangenbrot und Märchenwelten, Brennball mit der JuBla und eine Klangweltreise vom «Simelibärg» bis zum Uluru. Bis bald – an der nächsten Langen Nacht der Kirchen!

Christian von Arx und Regula Vogt-Kohler

Liestal: An der Rheinstrasse lädt ein Banner zur Langen Nacht der Kirchen ein. | © Christian von Arx
In Oberwil weisen bunte Ballone en Weg zur Kirche Peter und Paul. | © Regula Vogt-Kohler
Auch in Sissach war der Anlass beim Zugang zur Kirche St. Josef gut markiert. | © Christian von Arx
Liestal: Die Jurte im Pfarreigarten wurde in der Langen Nacht der Kirchen zur «Märlistube» für Kinder und Erwachsene. | © Christian von Arx
Esther Salathé, Katechetin und Erwachsenenbildnerin, erzählt das Märchen «Salz ist mehr als Gold». | © Christian von Arx
Liestal: Das für den «Jurtensommer» eingerichtete Sommerbistro wurde dieses Jahr an der Langen Nacht der Kirchen eröffnet. | © Christian von Arx
Liestal: Die Besteigung des Kirchturms mit elf mal zehn Stufen erlaubte einen intimen Blick in die grösste der sechs Glocken, die 2500 kg schwere Kaiser-Heinrich-Glocke. | © Christian von Arx
Liestal: Schöner Blick aufs Stedtli mit der reformierten Stadtkirche, aus dem Turm der 1961 erbauten katholischen Kirche Bruder Klaus. | © Christian von Arx
Liestal: Verena Gauthier Furrer vom Pastoralen Zentrum Katholisch BL (Gesang), Lee Endtinger (Hang, verdeckt), Pete Kaupp (Digeridoo) und Rolf Endtinger (Drums und Gong) boten ein weltmusikalisches Klangereignis in der Kirche Bruder Klaus. | © Christian von Arx
Liestal: Am Kirchtum, der im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen ausnahmsweise zugänglich war (mit Führung durch die Theologin Simone Rudiger), prangt das Banner für den alljährlichen «Jurtensommer».  | © Christian von Arx
Sissach: Hier lodert das Feuer vor der Kirche noch im Abendlicht, später erzählte Diakon Martin Tanner hier biblische Geschichten.  | © Christian von Arx
Liestal: Sechs Glocken hängen im Turm der 1961 nach Plänen von Fritz Metzger errichteten Kirche Bruder Klaus – von der grossen Kaiser-Heinrich- bis zur kleinen Schutzengelglocke.  | © Christian von Arx
Allschwil: Musikalische Häppchen in der reformierten Christuskirche. | © Regula Vogt-Kohler
Labyrinth vor der Kirche St. Josef in Aesch: Der von Kerzen markierte Weg führt zum Brunnen in der Mitte und zur eigenen Innerlichkeit. | © Urs Henner
Oberwil: Abstieg in die Krypta der Kirche St. Peter und Paul – ein Teil der Führung unter dem Titel «Vom römischen Tempel bis Hans Arp». | © Regula Vogt-Kohler
Sissach: Der Mime und Theologe Christoph Schwager stellte in einer pantomimischen Predigt das Erlebns des Propheten Elija am Horeb dar (1 Kön 19). Szene: Engel bringen Elija, der sich zum Sterben unter den Ginsterstrauch gelegt hatte, Brot und einen Krug Wasser zur Stärkung. | © Christian von Arx
Sissach, pantomimische Predigt mit Christoph Schwager: Der Prophet Elija hört ein sanftes, leises Säuseln, aus dem Gott ihn beim Namen ruft: Was willst du hier, Elija? | © Christian von Arx
Die Kirche St. Josef in Sissach war bis zur zulässigen Obergrenze von 50 Personen gefüllt – gespannt folgten sie der pantomimischen Predigt von Christoph Schwager. | © Christian von Arx
Sissach: Kinder und Jugendliche beteiligten sich an den Spielen mit JuBla-Schar auf der Wiese vor der katholischen Kirche. | © Christian von Arx
Sissach: Kinder und Jugendliche beteiligten sich an den Spielen mit JuBla-Schar auf der Wiese vor der katholischen Kirche. | © Christian von Arx
Sissach: Kinder und Jugendliche beteiligten sich an den Spielen mit JuBla-Schar auf der Wiese vor der katholischen Kirche. | © Christian von Arx
Olten: Musikalisch-literarische Meditation in der Kapuzinerkirche mit dem Trio «Attendez!» in spezieller Klangkombination: 
Drehleier (Barbara Wörsching), Dudelsäcke (Johannes Rösch) und Orgel (Hansruedi von Arx). | © Antonia Hasler
Begeisterter Applaus für die Oltner Irish-Folk Band Crónán in der Kirche St. Marien. | © Antonia Hasler
Blick in die Marienkirche in Olten, wo die Irish-Folk-Band Crónán den Kirchenraum mit Folktunes aus verschiedenen Ländern füllte. | © Antonia Hasler