Dokument zu Holocaust unterschlagen

Der Vatikan hat nach Meinung des Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf ein Schlüsseldokument zur Politik von Papst Pius XII. (1939-1958) zurückgehalten. Konkret geht es um ein Schriftstück von 1942, in dem der damalige Vatikanmitarbeiter und spätere Kardinal Angelo Dell’Acqua die Glaubwürdigkeit der Angaben einer jüdischen Organisation und des damaligen Lemberger Erzbischofs über die Ermordung einer halben Million Juden innerhalb eines halben Jahres in der Ukraine bezweifelte. Damit habe Dell’Acqua den Papst davon abhalten wollen, der amerikanischen Regierung gegenüber die Glaubwürdigkeit der Informationen zu bestätigen oder gar sich einem öffentlichen Protest anzuschliessen. Wolf leitet ein Forscherteam, das die Archive zu Pius XII. erforschen will.