Er darf auf Entlastung hoffen: Bischofsvikar Valentine Koledoye an der Synode der Landeskirche Baselland vom 17. Juni 2021. | © Christian von Arx
Er darf auf Entlastung hoffen: Bischofsvikar Valentine Koledoye an der Synode der Landeskirche Baselland vom 17. Juni 2021. | © Christian von Arx
18.06.2021 – Aktuell

Der Bischofsvikar soll sich der Stärkung des Glaubens widmen können

Baselbieter Synode schafft Entlastung durch eine Leitung Fachbereiche und Spezialseelsorge

Bischofsvikar Valentine Koledoye soll Zeit haben für Pfarreien und Pastoralräume. Darum entlastet ihn die Synode der Römisch-katholischen Landeskirche Basel-Landschaft mit einer 60-Prozent-Stelle für die Leitung der Fachbereiche und Spezialseelsorge in Baselland.

Seit der Pensionierung der Regionalverantwortlichen Gabriele Tietze Ende Juli 2019 muss die Bistumsregionalleitung St. Urs in Liestal ihre Arbeit mit einer 100-Prozent-Stelle weniger bewältigen. Dass Tietzes Stelle unbesetzt blieb, bekam Bischofsvikar Valentine Koledoye zu spüren, der seinerseits am 1. Mai 2020 die Nachfolge von Christoph Sterkman übernahm. Er sollte für die Pfarreien und Pastoralräume in den Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Aargau da sein, muss aber auch kantonale Fachbereiche und Spezialseelsorgestellen in allen drei Kantonen führen. Rund 60 Personen sind ihm direkt unterstellt, knapp 30 davon allein im Kanton Baselland.

Das geht so nicht, fand auch die Landeskirche Baselland, nachdem der neue Bischofsvikar Alarm geschlagen hatte. Vor einem Jahr bewilligte ihm die Synode als Sofortmassnahme ab dem 1. August 2020 eine Co-Leitungsstelle mit zwei Personen zu je 20 Prozent. Dies vorerst befristet bis Ende 2020, dann verlängert bis Ende Juni 2021.

Eine Person statt Co-Leitung

Nun votierte die Bistumsregionalleitung für ein definitives Modell, das vom Landeskirchenrat unterstützt wurde: Eine pastorale Koordinationsstelle «Leitung Fachbereiche und Spezialseelsorge BL» im Umfang von 50 bis 60 Stellenprozent. Sie wird der Regionalleitung unterstellt und ist zuständig für das Pastorale Zentrum, die Spitalseelsorge, die Ehe- und Partnerschaftsberatung, die Koordinationsstelle Palliative Care und das Pfarramt Industrie und Wirtschaft. Die Fachstellen Religionspädagogik und Jugend werden dagegen direkt dem Regionalverantwortlichen Tobias Fontein unterstellt (siehe Organigramm).

Bischofsvikar Koledoye wünschte sich klar eine Besetzung dieser Stelle durch nur eine Person. Das habe nichts mit den Personen der bisherigen Co-Leitung zu tun. Das Co-Leitungs-Modell sei komplizierter als erwartet und habe nicht die gewünschte Entlastung gebracht. Auch die Kantone BS und AG hätten ein Modell mit nur einer Leitungsperson.

Profil: Theologie oder auch Management

Die neue Stelle kann frühestens ab 1. September besetzt werden. Auf eine Frage aus der Synode meinte Koledoye, die neue Person müsse nicht zwingend theologisch ausgebildet sein und eine Missio canonica haben. Er könne sich auch jemanden mit Managementausbildung und Führungserfahrung im kirchlichen Bereich vorstellen.

Im Vergleich zu den bisher bewilligten Personalkosten von 66 000 Franken kommen für das laufende Jahr maximal 27 500 Franken dazu. Nach der Beantwortung von Fragen stimmte die Synode der Errichtung dieser Koordinationsstelle ohne Gegenstimmen zu, zwei Synodale enthielten sich.

Christian von Arx

 

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