10.08.2021 – Welt

Trauer und offene Fragen nach Priestermord in Westfrankreich

In Frankreich ist am 9. August ein katholischer Priester getötet worden. Die Tat geschah in Saint-Laurent-sur-Sèvre im Département Vendée, rund 60 km von Nantes entfernt. Nach Berichten französischer Medien handelt es sich bei dem Getöteten um den 60-jährigen Olivier Maire, Provinzial der Montfort-Missionare. Ein Mann mit ruandischem Pass habe sich am gleichen Tag der örtlichen Polizei gestellt und die Tat zugegeben. Der Mann sei ein Mitarbeiter der Ordensgemeinschaft gewesen und lebe seit Jahren bei ihr. Laut den Berichten handelt es sich um den gleichen Mann, der verdächtigt wurde, den Brand vom 18. Juli 2020 in der Kathedrale von Nantes gelegt zu haben, wo er seit Jahren freiwilliger Mitarbeiter war. Der 40-jährige Asylbewerber aus Ruanda war nach dem Brandanschlag unter richterliche Aufsicht gestellt worden und laut Angaben von Medien in psychiatrischer Behandlung. Laut der französischen Zeitung «La Croix» hatte der Verdächtigte am 11. November 2016 an einer Papstaudienz für sozial ausgegrenzte Menschen im Vatikan teilgenommen. Dabei habe Papst Franziskus ihn auch persönlich begrüsst. Der Tod des Montfortianer-Provinzials Olivier Maire löste in Frankreich Entsetzen aus. Auch Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Jean Castex drückten ihr Mitgefühl aus. Im Rahmen der Generalaudienz vom 11. August versicherte auch Papst Franziskus die Ordensgemeinschaft Montfort, die Familie von Olivier Maire und alle katholischen Gläubigen in Frankreich seiner Anteilnahme.

kath.ch/kh (aktualisiert am 11.8.2021)