12.04.2019 – Vatikan

Benedikt XVI. zum Missbrauchs­skandal

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche zu Wort gemeldet. In einem am 11. April veröffentlichten Aufsatz nennt er als zentrale Ursache für Missbrauch Gottlosigkeit und eine Entfremdung vom Glauben, die sich seit den 1960er-Jahren auch in einer Abkehr von der katholischen Sexualmoral breitgemacht habe. Auch in der Theologie, in der Priesterausbildung und in der Auswahl von Bischöfen habe dies fatale Folgen gehabt. Der Fundamentaltheologe Magnus Striet von der Universität Freiburg im Breisgau bezeichnete Benedikts Analyse als teilweise absurd. Striet sieht eine Verantwortung des früheren Papstes für die Vertuschung von Missbrauch.