Das erste Wandelbild des Isenheimer Altars: Kreuzigungstafel, flankiert von dem Märtyrer Sebastian (links) und dem Einsiedler Antonius (rechts); in der Predella die Beweinung Christi. | © Musée Unterlinden, Colmar
Das erste Wandelbild des Isenheimer Altars: Kreuzigungstafel, flankiert von dem Märtyrer Sebastian (links) und dem Einsiedler Antonius (rechts); in der Predella die Beweinung Christi. | © Musée Unterlinden, Colmar
02.05.2019 – Aktuell

Basler Beitrag an den Isenheimer Altar

Kanton Basel-Stadt zahlt 50 000 Franken an die Restaurierung

Der Kanton Basel-Stadt beteiligt sich an den Kosten der Restaurierung des Isenheimer Altars. Das über 500-jährige Kunstwerk von Matthias Grünewald wird derzeit im elsässischen Colmar restauriert.

 

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat einen einmaligen Betrag von 50 000 Franken aus dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt gesprochen, wie er am 30. April mitteilte.

Der Isenheimer Altar, Hauptwerk des frühneuzeitlichen Ausnahmekünstlers Matthias Grünewald (um 1475–1528), wird derzeit im Museum Unterlinden in Colmar umfassend restauriert. Die Restaurierung soll bis 2021 dauern.

 

Skulpturen, Schnitzereien, Bildtafeln

In einem ersten Schritt werden Skulpturen und die zum Altar gehörenden Schnitzereien von Niklaus von Hagenau (um 1450–1535) gereinigt und ausgebessert. Geplant ist zudem, die insgesamt elf Bildtafeln des Altars aufwendig zu reinigen und die ursprünglichen Farbschichten zu stabilisieren. Auch sollen bei vorausgegangenen Restaurierungen aufgebrachte Lackschichten entfernt werden. Ziel sei es, die Leuchtkraft der Originalfarben wiederherzustellen. Das Budget der Restaurierung beträgt 650 000 Euro.

Den Arbeiten gingen umfassende wissenschaftliche Analysen und Beratungen voraus. Kritiker hatten dem Museum zunächst vorgeworfen, die Farbwirkung durch die Eingriffe zu stark zu verändern.

Die ausdrucksstarken Gemälde des Isenheimer Altars gehören zu den bedeutendsten Werken europäischer Kunst: In der grausam detaillierten Darstellung des leidenden Christus am Kreuz, der erlösenden Auferstehungsszene oder in der von Höllenwesen bevölkerten Heimsuchung des Antonius kommen naturalistische Darstellung und mystische Weltsicht meisterhaft zusammen.

Matthias Grünewald schuf sein Hauptwerk in den Jahren 1512 bis 1516 für die Spitalkirche der Antoniter-Ordensgemeinschaft in Isenheim bei Colmar. Im Revolutionsjahr 1789 wurde das Schnitzwerk des Altars weitgehend zerstört. Nur wenige Figuren blieben erhalten. Sie gelangten zusammen mit den Altarbildern nach Colmar und werden seit 1853 im Unterlinden-Museum ausgestellt.

 

Beitrag für Altarretabel in Predigerkirche

Gleichzeitig mit dem Beitrag an die Restaurierung des Isenheimer Altars in Colmar hat der Regierungsrat von Basel-Stadt auch einen Beitrag von 15 000 Franken für die Herstellung eines Duplikates eines steinernen Altarretabels in der Basler Predigerkirche bewilligt. «Diese Wiederherstellung eines besonderen Ensembles innerhalb des Bildkontextes der Predigerkirche stellt einen Höhepunkt im Rahmen ihres 750-Jahr-Jubiläums dar», teilt der Regierungsrat dazu mit.

kath.ch/kh