28.01.2020 – Schweiz

Mehr Kinder unter den Armutsbetroffenen

In der Schweiz bleibt die Armutsquote stabil bei knapp acht Prozent. Rund 660’000 Menschen sind 2018 von Einkommensarmut betroffen gewesen, wie das Bundesamt für Statistik am 28. Januar mitteilte. Zu den am häufigsten von Armut betroffenen sozialen Gruppen gehören Menschen in Einelternhaushalten mit einer Armutsquote von 19,3 Prozent, ausländische Menschen aus ost- oder aussereuropäischen Staaten (17,5 Prozent) sowie Nichterwerbstätige (14,4 Prozent) und Menschen ohne nachobligatorische Ausbildung (12,1 Prozent). Die Armutsquote der erwerbstätigen Bevölkerung lag laut BFS bei 3,7 Prozent.

Gemäss dem Hilfswerk Caritas ist die Zahl der von Armut Betroffenen in der Schweiz seit 2014 angestiegen und hat 2017 einen Höchstwert erreicht. Trotz Wirtschaftswachstum und rekordtiefer Arbeitslosigkeit im Jahr 2018 sei es nicht gelungen, die Armut zu reduzieren, heisst es in einer Mitteilung von Caritas. Vor allem sei die Armutsquote von Kindern sprunghaft angestiegen, nämlich von 6,9 Prozent im Vorjahr auf neu 9,6 Prozent. Damit seien 144’000 Kinder von Armut betroffen gewesen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeige, dass die Armut trotz guter Wirtschaftslage nicht einfach verschwinde. In der Schweiz bestehe ein strukturelles Armutsproblem, hält Caritas fest. Die Armut, besonders auch jene der Kinder, bleibe die grösste sozialpolitische Herausforderung und verlange ein entschlossenes Handeln.

sda